Erster Langzeit-Einsatz der Kieler Mesokosmen
Experiment vor der K眉sten Schwedens untersucht Auswirkungen der Ozeanversauerung auf nat眉rliche Planktongemeinschaften
In den vergangenen zehn Jahren zeigten Forschungsarbeiten, dass die Ozeanversauerung 鈥 das Absinken des pH-Werts im Wasser durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosph盲re (CO2) 鈥 Meereslebewesen in vielerlei Weise beeinflusst. Labor- und Freiland-Experimente konzentrierten sich dabei vor allem auf einzelne Arten. Ihre Reaktionen auf Ozeanversauerung wurden zumeist in Kurzzeitexperimenten untersucht. Doch wie reagieren komplexe Lebensgemeinschaften auf Ozeanversauerung und k枚nnen sie sich 眉ber l盲ngere Zeitr盲ume an die neuen Umweltbedingungen anpassen? Um diesen Fragen nachzugehen, bedarf es aufwendiger, mehrmonatiger Experimente an nat眉rlichen Lebensgemeinschaften. 鈥濪urch eine Weiterentwicklung der Kieler KOSMOS Mesokosmen sind nun erstmals echte Langzeitexperimente m枚glich鈥, betont Prof. Ulf Riebesell. Der Professor f眉r Biologische Ozeanografie am 黑料视频 Helmholtz-Zentrum f眉r Ozeanforschung Kiel koordiniert das Projekt BIOACID und die KOSMOS Mesokosmen-Experimente.
Zehn dieser wie 眉berdimensionierte Reagenzgl盲ser im Wasser schwimmenden Konstruktionen setzen die 黑料视频-Forscher nun mit dem Forschungsschiff ALKOR im schwedischen Gullmarfjord aus. Mit ihnen k枚nnen sie die Reaktionen der Planktongemeinschaft auf die Ozeanversauerung 眉ber einen Zeitraum von f眉nf Monaten verfolgen. In dieser Zeit durchlaufen die zumeist mikroskopisch kleinen Planktonorganismen viele Generationen, und unterschiedliche Artenzusammensetzungen wechseln sich ab鈥, erkl盲rt Riebesell. 鈥濪urch die kurzen Generationszeiten der Planktonorganismen und den schnellen Wandel innerhalb der Lebensgemeinschaft wird es m枚glich, Anpassungsprozesse in der nat眉rlichen Umgebung zu untersuchen.鈥 Riebesell und seine Kollegen erhoffen sich dadurch, bessere Vorhersagen 眉ber die Langzeitfolgen der Ozeanversauerung treffen zu k枚nnen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Studie liegt in den Auswirkungen der Ozeanversauerung auf die Entwicklung von Fischen. 脛ndert sich die Lebensgemeinschaft an der Basis der Nahrungskette, so k枚nnte dies Folgen f眉r das gesamte Nahrungsgef眉ge bis hin zu den Fischen haben. Um dieser Frage nachzugehen, setzenForscher Herings- und Dorschlarven in den Mesokosmen aus und verfolgen deren Entwicklung in Abh盲ngigkeit vom Grad der Ozeanversauerung. Erste Studien an Dorschlarven zeigen, dass deren Entwicklung auch direkt durch Ozeanversauerung beeintr盲chtigt werden kann.
Die Wissenschaftler aus Deutschland, Schweden, Finnland, Gro脽britannien und den Niederlanden haben das Sven Lov茅n Zentrum f眉r Marine Wissenschaften in Kristineberg als Basis f眉r ihre Arbeiten gew盲hlt. T盲glich fahren sie von der Station aus mit kleinen Booten zu den Mesokosmen, um Messungen vorzunehmen und Proben f眉r Laboranalysen zu sammeln. 鈥濪ie verschiedenen Teams untersuchen die Entwicklung und Produktivit盲t der Planktongemeinschaft, Ver盲nderungen im Nahrungsnetz, in den Stoff- und Energieums盲tzen sowie in der Produktion klimaaktiver Gase鈥, beschreibt Riebesell die Bandbreite der Fragen, die das KOSMOS 2013 Experiment abdeckt. 鈥濱nsgesamt sind in diesem Jahr 62 Molekular-, Evolutions-, Meeres- und Fischereibiologen, Physiologen, 脰kologen, Biogeochemiker und Atmosph盲renchemiker beteiligt. Dank unseres f盲cher眉bergreifenden Ansatzes und der au脽erordentlich langen Dauer des Experiments hoffen wir auf grundlegend neue Erkenntnisse.鈥
Die Wissenschaftler bloggen ab Ende Januar 眉ber ihre Arbeiten in Kristineberg. Der 鈥濳OSMOS 2013鈥-Blog ist dann auf der Website des Projekts BIOACID, , zu lesen.
Film 眉ber die ersten Wochen des Experiments.
Ansprechpartner:
Maike Nicolai (黑料视频 Kommunikation & Medien) Tel.: 0431 600-2807, mnicolai(at)geomar.de




