Naturgefahren aus dem Meer

Die Erdbeben in Indonesien 2004 und Japan 2011 mit den darauf folgenden Tsunamis führten eindrücklich vor Augen, welchen Risiken die Bevölkerung und Infrastruktur nicht nur in Küstenregionen, sondern auch weit darüber hinaus ausgesetzt sind. Um Naturgefahren aus dem Meer besser einschätzen und uns zum Beispiel durch Frühwarnsysteme schützen zu können, müssen wir die zu Grunde liegenden Prozesse besser verstehen und Veränderungen am Meeresboden gezielt überwachen.

 

mareXtreme: Innovative Ansätze im Umgang mit marinen Naturgefahren

In der , Kurztitel , erforschen ab 2024 rund 150 Wissenschaftler:innen aus 29 Partner-Organisationen den Umgang mit den Wechselwirkungen zwischen kurzfristigen multiplen und kaskadierenden Extremereignissen und Naturgefahren sowie ihren langfristigen Auswirkungen auf marine Ökosysteme und das gesellschaftliche Leben an der Küste.

In den vier Verbundprojekten , , und werden Georisiken sowie biologische und ozeanografisch-meteorologische Risiken untersucht. Die beiden Projekte ElbeXtreme und MULTI-MAREX werden am ºÚÁÏÊÓÆµ koordiniert. Ziel von mareXtreme ist, die Vorhersagefähigkeit mariner Extremereignisse und Naturgefahren wesentlich zu verbessern, die nachhaltige Entwicklung von Küstengemeinden zu unterstützen und die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft an den Küsten zu stärken.

Mehr zum Start von mareXtreme (ºÚÁÏÊÓÆµ News vom 23.01.2024)

 

PRE-COLLAPSE: Rutschungen und Zusammenbrüche an marinen Vulkanflanken

Forscher:innen aus Kiel konnten 2018 erstmals nachweisen, dass sich die ins Mittelmeer auslaufende Ostflanke des Vulkans ijٲԲ¹ unter Wasser langsam hangabwärts bewegt. Diese Bewegungen könnten als Indiz für einen irgendwann in der Zukunft bevorstehenden Kollaps der Vulkanflanke gedeutet werden. Solch ein Kollaps würde höchstwahrscheinlich zu einem Tsunami führen. Doch wann besteht die Gefahr eines Flankenkollapses genau? Wie lässt sich diese Gefahr besser abschätzen?

An der Beantwortung dieser Fragen arbeitet die Geowissenschaftlerin Dr. Morelia Urlaub vom ºÚÁÏÊÓÆµ. Sie erhielt für Ihr Projekt PRE-COLLAPSE einen renommierten Starting-Grant des Europäischen Forschungsrates. Im Fokus von  stehen die Vulkane (Italien), (Indonesien), (Papua-Neuguinea) und (Hawaii, USA). Messungen vor Ort, numerische Modelle und Laborexperimente an Vulkangesteinen werden zusammen neue Erkenntnisse darüber ermöglichen, welche Mechanismen große Flankenzusammenbrüche auslösen. Auch die im Herbst 2020 am ijٲԲ¹ ausgebrachten Messgeräte tragen wichtige Daten zum Projekt bei.

 

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In dieser interaktiven StoryMap des ºÚÁÏÊÓÆµ erfahren Sie mehr über die potentiellen Gefahren, die von dem submarinen Vulkan vor der beliebten Urlaubsinsel Santorini ausgehen und über Methoden seiner wissenschaftlichen Überwachung.

 

Kernthema Gefahren und Nutzen des Meeresbodens
Wie können wir marine Naturgefahren frühzeitig erkennen und Ressourcen vom Meeresboden verantwortungsvoll nutzen?

 

  • ºÚÁÏÊÓÆµ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
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