Schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen alter Munition liegen allein in der deutschen Nord- und Ostsee am Meeresboden. Nach Jahrzehnten im Salzwasser ist diese durchgerostet und setzt schädliche Stoffe frei.

Foto: ºÚÁÏÊÓÆµ

Große Konferenz zum Thema Munition im Meer: Die Kiel Munition Clearance Week, an der mehr als 200 Fachleute aus 16 Ländern teilnehmen, wurde mit einer Pressekonferenz eröffnet.

Foto: Janne Lene Polei, ºÚÁÏÊÓÆµ

Am ºÚÁÏÊÓÆµ wird seit vielen Jahren zum Thema Altmunition in deutschen Gewässern geforscht. Zunehmend nehmen die Forschenden gemeinsam mit internationalen Projektpartnern auch die europäische Perspektive in den Blick, betonte ºÚÁÏÊÓÆµ-Direktorin Prof. Dr. Katja Matthes bei der Eröffnung der Konferenz.

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International und interdisziplinär: Treffen der Fachwelt zum Thema Munition im Meer

ºÚÁÏÊÓÆµ ist wissenschaftlicher Hauptpartner der Kiel Munition Clearance Week 2025

18.06.2025/Kiel. Vom 18. bis 20. Juni 2025 wird Kiel erneut zum internationalen Treffpunkt für alle, die sich mit Munitionsbelastung im Ozean befassen. Bei der zweiten Kiel Munition Clearance Week (KMCW25) diskutieren mehr als 200 Fachleute aus 16 Ländern in der Wunderino Arena Lösungsansätze für die Bergung von Altmunition. Organisiert wird die Fachkonferenz vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein (MEKUN) und dem Technologieunternehmen north.io GmbH. Das ºÚÁÏÊÓÆµ ist als wissenschaftlicher Hauptpartner dabei.

Allein in der deutschen Nord- und Ostsee liegen schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen alter Munition am Meeresboden, die nach Jahrzehnten im Salzwasser durchrostet und schädliche Stoffe freisetzt. Weltweit ist bislang nur ein Bruchteil dieser Altlasten überhaupt kartiert. Umso wichtiger ist die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit. In Kiel treffen sich in dieser Woche wieder internationale Expert:innen aus Wissenschaft, Politik, Industrie, Militär und Umweltschutz, um Wissen auszutauschen, neue Technologien vorzustellen und konkrete nächste Schritte zu entwickeln. Neben der Munitionsräumung steht auch der Schutz von Pipelines, Offshore-Windparks und Kommunikationskabeln im Fokus.

Als wissenschaftlicher Hauptpartner bringt das ºÚÁÏÊÓÆµ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel seine umfassende Expertise in die Konferenz ein. Gemeinsam mit Partnern aus den aktuellen Forschungsprojekten – MUNI-RISK, MMinE-SwEEPER, Validity, SAM, BorDEx, MUNIMAP, ErovMUs und REMARCO – präsentieren die beteiligten Forschenden in der Ausstellung und in Vorträgen aktuelles Fachwissen.

Grundlagenforschung zur Munitionsräumung fand am ºÚÁÏÊÓÆµ statt

Zur Eröffnung der KMCW25 sagte ºÚÁÏÊÓÆµ-Direktorin Prof. Dr. Katja Matthes: „Das ºÚÁÏÊÓÆµ forscht seit vielen Jahren zu den Grundlagen für die Räumung der Munition vor unseren Küsten. Mit unseren internationalen Projektpartnern nehmen wir zunehmend auch die europäische Perspektive in den Blick. Unsere Expertise bei der Kartierung und zum Umgang mit austretenden Schadstoffen bringen wir als wissenschaftlicher Partner in die Konferenz ein. Mit dem Kompetenzzentrum MUNIMAR schaffen wir außerdem gemeinsam mit dem Land SH und der IHK einen Ort, um die Entwicklung konkreter Projekte und Technologien zum Umgang mit Munitionsaltlasten voranzutreiben.“ Renommierte Forschende wie Prof. Dr. Jens Greinert, Prof. Dr. Jacek Beldowski, Prof. Dr. Edmund Maser und Hans Sanderson nehmen an Panels, Workshops und der Fachausstellung teil.

19. Juni: Öffentliche Veranstaltung zu Altmunition im Meer

Am Donnerstag, 19. Juni, sind alle Interessierten in die Business Lounge der Wunderino Arena eingeladen: Von 19:15 bis 21 Uhr wird unter dem Titel „Kommunikation über Altmunition im Meer: Herausforderungen und Chancen“ diskutiert, wie das Thema transparent und verständlich kommuniziert werden kann – jenseits von Angstnarrativen und mit Blick auf die Chancen für eine nachhaltige „Blue Economy“. Auch das Kompetenzzentrum MUNIMAR (Zentrum für den Umgang mit Munition in der marinen Umwelt in Schleswig-Holstein) wird hier vorgestellt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

 

 

Hintergrund: Kiel Munition Clearance Week

Im September 2021 trafen sich erstmals Fachleute zum Thema Munition im Meer zur Kiel Munition Clearance Week (KMCW), um sich auszutauschen und Lösungen für die Munitionsbergung voranzutreiben. Auf Initiative von Jann Wendt (north.io GmbH) organisierte das internationale Munitionskataster Ammunition Cadastre Sea (AmuCad.org) den Kongress gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die zweite KMCW wird vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein (MEKUN) gemeinsam mit north.io veranstaltet. 

Unterwasserfoto eines großen rostigen Metallzylinders

Schätzungsweise 1,6 Millionen Tonnen alter Munition liegen allein in der deutschen Nord- und Ostsee am Meeresboden. Nach Jahrzehnten im Salzwasser ist diese durchgerostet und setzt schädliche Stoffe frei.

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Eine Frau und mehrere Männer in blauen Anzügen sitzen hinter einem langen Tisch, die Frau spricht in ein Mikrophon

Große Konferenz zum Thema Munition im Meer: Die Kiel Munition Clearance Week, an der mehr als 200 Fachleute aus 16 Ländern teilnehmen, wurde mit einer Pressekonferenz eröffnet.

Foto: Janne Lene Polei, ºÚÁÏÊÓÆµ

Eine Frau mit Brille und halblangen braunen Haaren in einem dunkelblauen Kostüm

Am ºÚÁÏÊÓÆµ wird seit vielen Jahren zum Thema Altmunition in deutschen Gewässern geforscht. Zunehmend nehmen die Forschenden gemeinsam mit internationalen Projektpartnern auch die europäische Perspektive in den Blick, betonte ºÚÁÏÊÓÆµ-Direktorin Prof. Dr. Katja Matthes bei der Eröffnung der Konferenz.

Foto: Janne Lene Polei, ºÚÁÏÊÓÆµ