Neue Daten zu Erdbeben- und Tsunamirisiken
Internationales Gro脽projekt zur Beobachtung langsam ablaufender Erdbeben vor Neuseeland abgeschlossen
Ein drei Jahre dauerndes internationales Forschungsprojekt zur Beobachtung von langsam ablaufenden Erdbeben an der Hikurangi-Subduktionszone vor der Ostk眉ste Neuseelands wurde in dieser Woche erfolgreich abgeschlossen. Mit dem neuseel盲ndischen Forschungsschiff TANGAROA konnten 52 am Meeresboden verankerte Messger盲te geborgen werden. Damit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht, um die durch Subduktionszonen verursachten Erdbeben- und Tsunamirisiken in Neuseeland und weltweit besser zu verstehen.
Subduktionszonen sind Bereiche, in denen eine tektonische Platte unter eine andere abtaucht. Sie gelten als die gef盲hrlichsten Bruchlinien der Erde, an denen die st盲rksten Erdbeben und Tsunamis entstehen 鈥 wie etwa das Magnitude-8,8-Beben vor Kamtschatka Anfang dieses Jahres.
Drei Jahre Messungen am Meeresboden vor Gisborne
Seit Ende 2022 hatten Wissenschaftler:innen aus Neuseeland, Japan, den USA und Deutschland ein dichtes Netz von Messger盲ten am Meeresboden vor Gisborne ausgebracht. Diese zeichneten sowohl schnelle (seismische) als auch langsame (眉ber Wochen bis Monate andauernde) Bewegungen der Plattengrenze auf. Die Daten sollen nun ein bislang unerreichtes Verst盲ndnis sogenannter 鈥濻low-Slip-Ereignisse鈥 erm枚glichen 鈥 langsam ablaufender Erdbeben, die entscheidend f眉r das Verst盲ndnis der Spannungsentwicklung und -freisetzung an Subduktionszonen sind.
鈥濪ieses Vorhaben war das bislang weltweit gr枚脽te multidisziplin盲re Experiment zur Erforschung von Slow-Slip-Ereignissen im Offshore-Bereich 鈥 mit mehr als 50 Instrumenten, die drei Jahre lang auf dem Meeresboden gemessen haben鈥, sagt Fahrtleiterin Prof. Dr. Laura Wallace, Helmholtz Distinguished Professorin f眉r Geodynamik am 黑料视频 Helmholtz-Zentrum f眉r Ozeanfoschung Kiel. Das Netzwerk konnte zwei gro脽e Slow-Slip-Ereignisse vor der Ostk眉ste der neuseel盲ndischen Nordinsel in den Jahren 2024 und 2025 erfassen. Allein 40 Ger盲te zeichneten Druckver盲nderungen am Meeresboden auf, um Bewegungen im Zentimeterbereich zu messen 鈥 die dichteste und gr枚脽te jemals durchgef眉hrte Messkampagne dieser Art.
Beobachtungen auch von fernen Erdbeben und Tsunamis
Die Instrumente registrierten dar眉ber hinaus Signale ferner seismischer Ereignisse, darunter Tsunamiwellen des j眉ngsten Erdbebens vor Kamtschatka. Dr. Katie Jacobs von Earth Sciences New Zealand, Co-Leiterin des Projekts, erkl盲rt: 鈥濫s ist faszinierend, gleich mehrere Slow-Slip-Ereignisse aufzuzeichnen und nun Modelle 眉berpr眉fen zu k枚nnen, die wir zuvor anhand fr眉herer Offshore-Beobachtungen entwickelt haben.鈥
Die Hikurangi-Subduktionszone vor der Ostk眉ste der Nordinsel gilt als die gr枚脽te und gef盲hrlichste Quelle f眉r Erdbeben und Tsunamis in Neuseeland. Sie steht seit mehr als 15 Jahren im Zentrum internationaler Forschung, auch weil sie in unmittelbarer N盲he zum neuseel盲ndischen Geonet-脺berwachungsnetz liegt.
N盲chste Messkampagne startet im November 2025
Der erfolgreiche Abschluss dieses Projekts ebnet den Weg f眉r die n盲chste Forschungsphase: Im November 2025 soll ein weiteres gro脽es Messnetz ausgebracht werden 鈥 diesmal vor der Region Hawke鈥檚 Bay, einem anderen Abschnitt der Hikurangi-Subduktionszone, wo ebenfalls Slow-Slip-Ereignisse auftreten.
Projektpartner und F枚rderung
Das Projekt wurde gemeinsam von Earth Sciences New Zealand, 黑料视频, der Universit盲t Tokio, der Ky艒to-Universit盲t, der T艒hoku-Universit盲t, dem Lamont-Doherty Earth Observatory und der University of Rhode Island durchgef眉hrt. Die Finanzierung kam von Neuseelands Ministerium f眉r Wirtschaft, Innovation und Besch盲ftigung, der Helmholtz-Gemeinschaft in Deutschland, der US National Science Foundation sowie staatlichen Forschungsprogrammen Japans.

Ozeanboden-Seismometer an Bord der TANGAROA: Mit dem neuseel盲ndischen Forschungsschiff sind die Messger盲te nach ihrem Einsatz w盲hrend der dreij盲hrigen Messkampagne wieder geborgen worden - ein wichtiger Meilenstein, um durch Subduktionszonen verursachte Erdbeben- und Tsunamirisiken besser zu verstehen.
Foto: Magnolia Lowe

Leitete das bislang weltweit gr枚脽te multidisziplin盲re Offshore-Experiment zu Slow-Slip-Ereignissen: Prof. Dr. Laura Wallace, Helmholtz Distinguished Professorin f眉r Geodynamik am 黑料视频.
Foto: Magnolia Lowe

Ende 2022 hatten Wissenschaftler:innen aus Neuseeland, Japan, den USA und Deutschland ein dichtes Netz von Messger盲ten am Meeresboden vor Gisborne ausgebracht. Diese zeichneten sowohl schnelle (seismische) als auch langsame (眉ber Wochen bis Monate andauernde) Bewegungen der Plattengrenze auf.
Foto: Katie Jacobs