Meeresströmungen und verborgene Unterwasservulkane 

Seamounts – untermeerische Vulkane – sind prägende Strukturen am Meeresboden. Sie beeinflussen nicht nur die Plattendynamik, sondern auch Strömungen, Nährstoffkreisläufe und biologische Vielfalt. Manche aktive Seamounts bergen zudem Gefahren durch Hangrutschungen oder Tsunamis.

Ein neues Projekt der physikalischen Ozeanographie vereint erstmals Geodynamik (FB4) und Ozeanografie (FB1), um die Potenziale der aktuellen SWOT-Satellitenmission auszuschöpfen. Im Fokus stehen drei Vulkane: Senghor (Atlantik), Axial (Pazifik) und Rumble III (Tonga-Kermadec-Bogen).

„Mit SWOT-Daten können wir besser verstehen, wie sich Seamounts auf Ökosysteme, Ozeanzirkulation und geologische Risiken auswirken“, sagt Projektleiter Marco Schulz.

Die Ergebnisse sollen die Grundlage für weiterführende Forschungsanträge zusammen mit Dr. Peter Haas (FB4) bilden und neue Einblicke in die Dynamik von Ozean und Erdinnerem liefern.

   

Ozeanwirbel werden aus dem All sichtbar

Kleine Ozeanwirbel – sogenannte Eddies – sind zentrale Motoren für Energie- und Nährstoffflüsse im Meer und beeinflussen damit Klima und marine Biodiversität. Trotz ihrer Bedeutung sind sie bislang nur unzureichend erfasst. Mit der SWOT-Satellitenmission, gestartet 2022, steht erstmals ein Instrument zur Verfügung, das diese Dynamiken in bisher unerreichter Auflösung sichtbar macht.

Federico Scarscelli entwickelt nun ein neues Daten- und Visualisierungstool, das die komplexen SWOT-Daten für Forschende leichter zugänglich macht. Ziel ist eine Plattform mit benutzerfreundlicher Oberfläche, die hochauflösende Wirbel-Signale auffindbar macht und mit bestehenden Datensätzen kombiniert.

„Wir wollen den Reichtum der SWOT-Daten für alle Disziplinen durch KI nutzbar machen – von der Ozeanografie bis hin zu Biologie oder Chemie“, erklärt Federico Scarscelli.

   

Stand der Physikalischen Ozeanographie beim Science Day 2025