3D-Visualisierung des neuen Forschungsschiffs METEOR IV. Quelle: MEYER WERFT/BMFTR
Einmal hatte sie schon Wasser unter dem Kiel: Die METEOR IV bei der Überführung zur Fassmer-Werft in Berne. Foto: Marc Petrikowski
Auf der Fassmer-Werft in Berne: Katja Matthes (ºÚÁÏÊÓÆµ), Stefan Müller (BMFTR), Eleanor Frajka-Williams (Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe) und Wilke Briese (Reederei Briese) (v.l.). Foto: Ilka Thomsen/ºÚÁÏÊÓÆµ
FS METEOR IV
Das neue Flaggschiff der deutschen Meeresforschung
Die neue METEOR IV wird im Auftrag des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) von der Arbeitsgemeinschaft Meyer-Fassmer Spezialschiffbau gebaut. Nach der für 2026 geplanten Indienststellung wird das ºÚÁÏÊÓÆµ das Schiff technisch betreiben, die Planung ihrer wissenschaftlichen Einsätze erfolgt über die Leitstelle Deutsche Forschungsschiffe der Universität Hamburg. Das neue Flaggschiff der deutschen Forschungsflotte ersetzt die bisherige METEOR sowie das bereits 2019 außer Dienst gestellte Forschungsschiff POSEIDON, das ebenfalls vom ºÚÁÏÊÓÆµ betrieben wurde.
In enger Anlehnung an das bislang jüngste deutsche Forschungsschiff SONNE entwickelt, ist das neue Schiff für den weltweiten Einsatz mit Schwerpunkt auf dem Atlantik konzipiert. Die multifunktionale Ausstattung wird den gestiegenen Anforderungen aller Disziplinen der Ozeanforschung gerecht.
Zur wissenschaftlichen Ausstattung zählen 17 unterschiedlich eingerichtete Labore, darunter Klimakammern und ein Labor für Messungen der Atmosphärenchemie, um die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre genauer untersuchen zu können. Hinzu kommen hochpräzise Echolote, Forschungswinden, die den Einsatz von Geräten bis in 12.000 Meter Wassertiefe ermöglichen und über Glasfaserkabel in Echtzeit hochaufgelöste Videodaten an Bord übertragen können, sowie fünf leistungsstarke Kräne. Darüber hinaus bietet das Schiff ausreichend Kapazität, um Großgeräte wie ROVs, AUVs oder Verankerungen mitsamt den erforderlichen Containern an Deck zu verstauen. Insgesamt stehen für die Wissenschaft 730 Quadratmeter Arbeitsfläche zur Verfügung, davon 585 Quadratmeter Laborfläche.
Angetrieben mit sogenannten Voith-Schneider-Propellern, kann das Schiff an Stationen zur Probennahme punktgenau gehalten und Bewegungen durch Seegang minimiert werden. Die METEOR IV ist derzeit weltweit das einzige Forschungsschiff mit diesem innovativen System.
Eine der ersten großen wissenschaftlichen Missionen der METEOR IV wird die einjährige Forschungskampagne vor der Westküste Afrikas sein.
Eigentümer: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
Geplante Fertigstellung: 2026
Heimathafen: Kiel
Betreiber: ºÚÁÏÊÓÆµ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Tonnage: ca. 10.000 BRZ
Tiefgang: 6,4 m max.
Abmessungen: Länge: 125 m, Breite: 21 m
Höchstgeschwindigkeit: 12 kn
Aktionsradius: 15.000 Seemeilen
Standzeit in See: 52 Tage
Besatzung: 36 Personen | Wissenschaft: 35 Personen