Im Jahr 2025 erhielt Mayra Schlack den Otto Krümmel-Förderpreis. Ihren insgesamt als hervorragend beurteilten Bachelorabschluss erreichte sie im Studiengang der Umweltwissenschaften an der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg. Der Preis wurde ihr im Rahmen des jährlichen Science Day am ºÚÁÏÊÓÆµ verliehen. In ihrer Arbeit untersuchte sie die Rolle des Ozeans als eine Quelle des klimarelevanten atmosphärischen Schwefelgases Carbonylsulfid, das im Ozean aus gelösten organischen Verbindungen gebildet und dann an die Atmosphäre abgegeben wird, wo es bis in die Stratosphäre gelangen kann. Dort führt es zur Bildung von Aerosolen, welche Sonnenstrahlung reflektieren und damit zur Abkühlung der Erde beitragen.
"Die Arbeit von Frau Schlack zeigt eindrucksvoll, wie bereits auf der Ebene von Bachelorarbeiten zentrale Fortschritte im Verständnis global relevanter Klimaprozesse erzielt werden können." sagte Dr. Peter Gimpel, Vorsitzender der ¹óö°ù»å±ð°ù²µ±ð²õ±ð±ô±ô²õ³¦³ó²¹´Ú³Ù. "Mit dem Otto Krümmel-Förderpreis wollen wir genau diese Leistungen sichtbar machen und die Bedeutung des Bachelorabschlusses im naturwissenschaftlichen Studium unterstreichen."
"Der Otto Krümmel-Förderpreis ist eine großartige Anerkennung für junge Forschende." sagte Frank Spiekermann, Verwaltungsdirektor des ºÚÁÏÊÓÆµ. "Wir verleihen ihn im Rahmen unseres zentrumsinternen Science Days und beziehen damit die Preisträgerin bewusst in unseren wissenschaftlichen Austausch ein. Frau Schlacks Arbeit verdeutlicht, wie wichtig die enge Verbindung zwischen ozeanischer Grundlagenforschung und globalen Klimafragen ist."
"Als Reederei sind wir stolz darauf, mit der Bereederung von Forschungsschiffen einen wichtigen Beitrag zur maritimen Wissenschaft in Deutschland leisten zu dürfen. Umso mehr freuen wir uns, wenn sich junge Wissenschaftler:innen wie Frau Schlack mit großem Engagement in diesem Bereich einbringen." sagte Klaus Küper von der Reederei Briese. "Ihre Arbeit unterstreicht die Bedeutung der Meeresforschung für das Verständnis globaler Klimafragen - und wir möchten mit unserem Sponsoring dazu beitragen, dass Bachelorarbeiten wie diese die verdiente Sichtbarkeit erhalten."
Die Laudatio auf Mayra Schlack hielt Prof. Dr. Sinikka Lennartz, Professorin für Biogeochemische Ozeanmodellierung an der Universität Oldenburg, die auch die Arbeit der Preisträgerin betreut hat. Sie hob insbesondere hervor, wie außerordentlich selbständig, zielstrebig und lösungsorientiert die Preisträgerin wissenschaftliche Fragen angegangen sei. Dies sei ihr eine große Freude gewesen und so sei sie zuversichtlich, dass die Preisträgerin diesen Stil auch in ihr jetzt begonnenes Masterstudium übertragen werde.
Für ihre Bachelorarbeit nutzte Mayra Schlack einen interhemisphärischen Datensatz, der in hoher zeitlicher Auflösung auf einer Transitfahrt mit dem Forschungsschiff POLARSTERN von Bremerhaven nach Kapstadt erhoben wurde. Neben meteorologischen und ozeanographischen Parameters umfasste dieser Wasserproben, deren gelöstes organisches Material mittels hochauflösender Massenspektrometrie auf seine Bestandteile untersucht wurde. Die so gewonnenen molekularen Informationen sind bisher einzigartig. Mit Hilfe eines biogeochemischen Modells berechnete Mayra Schlack die Photoproduktion von Carbonylsulfid entlang der Fahrtroute und verknüpfte diese Raten mit den molekularen Eigenschaften des gelösten organischen Materials.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein hoher Schwefelgehalt im gelösten organischen Material allein nicht zwangsläufig zu einer hohen Photoproduktionsralte von Carbonylsulfid führt. Offenbar eignen sich nicht alle schwefelhaltigen Moleküle gleich gut als Vorläufer für das Gas. Die Arbeit trägt dazu bei, die Rolle des Ozeans als Quelle für Carbonylsulfid genauer einzuordnen und so auch Unsicherheiten in globalen Klimamodellen zu verringern.
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